Musikfestival in Pfullendorf

„Brass Festival“ im Seepark: Spitzensound unter Regenwolken

Beinahe wäre das „Brass Festival“ vollkommen zum „Nass-Festival“ geworden. Doch im Laufe des Freitagnachmittags hatten sich die Wolken verzogen und über dem Seepark schien die Sonne. Die Besucherzahl am Freitagabend war dennoch enttäuschend. An den Musikkapellen kann es nicht gelegen haben. Denn was da auf höchstem Niveau geboten wurde, war mehr als erstaunlich.

„Am Sonntag war es deutlich besser“, sagt Restle. Doch von den 2500 Menschen, die vor der großen Open-Air-Bühne Platz gehabt hätten, waren nur tagsüber Bruchteile zu sehen. Abends war es dann deutlich besser. Als man dann die Auftritte ins große Zelt verlegte (eine Meisterleistung der Techniker), da sah es dann schon besser aus. Doch wer gehofft hatte, dass beim ökumenischen Gottesdienst am Sonntagmorgen das Zelt aus allen Nähten platzen würde, sah sich getäuscht. Gemeindereferent Sebastian Kraft und Susanne Ruther hatten sogar an eine Instrumentensegnung gedacht.

„Es wird auch 2017 ein Brass Festival geben“

Ewald Restle ist Initiator und Veranstalter des Brass-Festivals „Musikprob“ im Seepark.

Worauf führen Sie den schlechten Besuch zurück?

Da ist ganz klar das Wetter ein Grund. Am Programm kann es nicht liegen.

Wie kann man eine solche Mammutveranstaltung auf die Beine stellen?

Indem man ein Netzwerk hat und Leute, die bereit sind, für die Sache zu engagieren. Es waren 180 Helfer im Einsatz. Das ist nicht selbstverständlich.

Wird es 2017 wieder ein Brass Festival geben?

Ich bin 100-prozentig sicher, dass sich so eine Veranstaltung in Pfullendorf etablieren kann. Eine bessere Location als den Seepark gibt es nicht. (kf)

LINK zur Bildergallery

Mindelzell – Danke an alle Besucher

Blaskapelle „Blech & Co.“

Traumhafte Sommernächte mit Spitzenblasmusik: Blech & Co. gastierten wieder im Amphitheater von Mindelzell – Böhmische Polkas und atemberaubende Solonummern

Mindelzell | „Blasmusik für Feinschmecker“ stand in großen Lettern auf dem Schild neben der Bühne. Und in der Tat: was die schwäbische Spitzenkapelle Blech & Co. bei ihren Konzerten im Amphitheater von Mindelzell auf der Speisekarte hatte, das war ein weiteres Mal so recht nach dem Gourmetgeschmack des Publikums. Die beiden sommerlichen Konzertabende im mediterranen Ambiente der Natursteinarena sind als „Heimspiele“ seit vielen Jahren die Höhepunkte im strammen Terminkalender der Kapelle. Hausherr Engelbert Schmid brachte es auf den Punkt: „Ein Sommer im Amphitheater ohne Blech & Co. – da würde etwas fehlen!“

Bei traumhaften Bedingungen gingen beide Konzerte – sie waren seit Wochen ausverkauft – über die Bühne. Kapellmeister Toni Müller hatte in bester Spitzenkoch-Manier mit traditionellen böhmischen und mährischen Titeln, mit modernen Arrangements und hochkarätigen Soloeinlagen ein Blasmusik-Menü erster Sahne zusammen gestellt. Das Publikum feierte die zwanzig Europameister der böhmisch-mährischen Blasmusik von 2013 frenetisch und erklatschte sich am Ende Zugabe um Zugabe.

Höhepunkte waren zweifelsohne die Solonummern, bei denen den Zuhörern schier der Atem stockte: Als „Zwei lustige Vögel“ entpuppten sich die beiden trillernden Klarinettistinnen Alexandra Scheppach und Melanie Schiefele. Ihre Finger flitzten in Überschallgeschwindigkeit über die blitzenden Klappen ihrer Instrumente. Da wollte Tubist Hermann Heinle – erst seit Kurzem bei Blech & Co. dabei – in Sachen Speed natürlich nicht nachstehen: er tanzte mit seiner Basstuba, dem größten Instrumente in einer Blaskapelle, den „Rumänischer Tanz“, dass es den Zuhörern bei all den rasenden Sechzehntel-Noten fast schwindlig wurde. Die Lacher auf seiner Seite hatte indes Posaunist Martin Schamper. Er lockte mit der brillant interpretierten „Froschpolka“ die Amphibien im kleinen Teich vor der Bühne. Quak! Feste Bestandteile im Konzertprogramm von Blech & Co. sind die Einlagen des Gesangsduos „Kathrin & Wolfgang“. Kathrin Müller, die charmante Tochter des Kapellmeisters, und Sänger Wolfgang Allstätter ließen zudem als Gesangssolisten aufhorchen. Kathrin Müller interpretierte die Arie „Gold von den Sternen“ aus dem Musical „Mozart“, während Wolfgang Allstätter in die Rolle des unvergessenen Entertainers Udo Jürgens schlüpfte. Toni Müller hat aus dessen großen Hits – „Griechischer Wein“, „Mit 66 Jahren“, „Aber bitte mit Sahne“ und andere mehr – ein grandioses Medley gemixt. Überraschende gesangliche Unterstützung bekamen die Blech & Co.-Sänger zudem von Moderator Georg Ried, der gewohnt kompetent und humorvoll durch das Konzertprogramm führte. Der Blasmusikfachmann des Bayerischen Rundfunks („So schön klingt Blasmusik“) und ausgewiesene Ernst-Mosch-Experte griff bei den Egerländer-Ohrwürmern „Kannst Du Knödel kochen?“ und „Wittmann-Franz“ zur Begeisterung des Publikums selber zum Gesangsmikrofon.

slider2

Infos

Auch im kommenden Jahr 2017 sind im Amphitheater Mindelzell wieder zwei aufeinander folgende Sommerkonzerte von Blech & Co. geplant: am Samstag, 5. und Sonntag, 6. August 2017. Infos zum Start des Vorverkaufes unter www.blechundco.de.

Weitere Infos auch unter http://www.mindelsaal.de/index.php/veranstaltungen/veranstaltungen.